Das Lochamer-Liederbuch – Teil 2

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in neuer Übertragung und mit ausführlichem Kommentar von Marc Lewon

Artikelnummer: 84-1 Kategorien: , , ,

Beschreibung

Das Lochamer-Liederbuch zählt zu den bedeutendsten Quellen für deutschsprachige Musik des 15. Jhs. Als eines der ersten überlieferten deutschen Liederbücher enthält es vor allem einstimmige Lieder und einen Instrumentalteil. Letzterer weist mit dem Fundamentum organisandi dabei eine Besonderheit auf: Es handelt sich um eine Art Kompositions- und Improvisationslehre für das Tasteninstrument bei vokaler Musik hatten solche Anleitungen schon eine lange Tradition, für Instrumentalmusik war es ein Novum und verbindet diesen Teil des Liederbuches deutlich mit den Bearbeitungen des berühmten Buxheimer Orgelbuchs.

Wie schon die erste Edition so folgt auch die nun vorliegende zweite dem Anspruch, das Quellenmaterial im Sinne einer praktischen Aufführbarkeit der Stücke vorzubereiten. Der neue Band greift dabei die im ersten Band dargelegten Prinzipien auf und führt diese weiter: Es fanden wieder 10 ein- und mehrstimmige Lieder mit dazugehörigen Übertragungen aus dem Instrumentalteil des Liederbuches Eingang in die Edition. Wie schon im ersten Band, so werden auch hier in Einzelfällen weitere Instrumentalfassungen aus dem Buxheimer Orgelbuch beigefügt, um die Lieder in einen zeitgenössischen Kontext zu stellen und darzulegen, auf welche Weise sie schon im 15. Jh. rezipiert, verändert und bearbeitet wurden.

Neben mittlerweile weitverbreiteten Gassenhauern, wie Ich spring an disem ringe und Der winter will hin weichen, deren hier umgesetzte Übertragungen bisweilen neue und überraschende Erkenntnisse bergen, wurden auch wieder besinnlichere und sehr ausgefeilte Kompositionen in die Edition aufgenommen, darunter z.B. Ach meiden, du vil sende pein und Des klaffers neiden, zu denen sich in der Edition nicht minder anspruchsvolle Instrumentalbearbeitungen gesellen.

English:

The Lochamer Liederbuch is one of the most important sources of German-language music of the 15th century. As one of the earliest surviving German songbooks, it contains mainly one-part songs and a collection of instrumental music As a special feature, the latter includes the “Fundamentum organisandi”: a composition and improvisation tutor for keyboard instruments. In vocal music, this kind of instruction book already had a long tradition at the time, but for instrumental music it was an innovation. It relates this part of the songbook clearly to arrangements of the famous “Buxheimer Orgelbuch”.

As in the first volume, this second book also claims to prepare the source material for a practical performance of the pieces. The new volume adheres to the principles presented in the first and develops them further: 10 mono- and polyphonic songs were included in the edition together with related transcriptions from the instrumental chapter of the songbook. Just as in the first volume, in certain cases additional instrumental settings from the Buxheimer Orgelbuch are added, in order to present the songs in their historical context and to demonstrate in which way already in the 15th century they were adapted and re-arranged.

In addition to certain ubiquitous “hits” such as „Ich spring an disem ringe“ and „Der winter will hin weichen“, which are presented here in a fresh transcription, more melancholic and highly sophisticated compositions were included in this edition, such as „Ach meiden, du vil sende pein“ or „Des klaffers neiden“, which are complemented by challenging instrumental arrangements.

The CD to go with this book: CD ‘Das Lochamer-Liederbuch’, recorded by Ensemble Dulce Melos and Martin Hummel (NAXOS).

Bestell-Nr.: 84-1
ISBN: 978-3-927240-84-1
Format: DIN A4
Seitenzahl: 48 Seiten
Einband: Broschur

Rezension des Magazins für Geschichte chronico (www.chronico.de):

“Spätestens mit der um 1300 entstandenen Manessischen Liederhandschrift (Codex Manesse) war die Zeit der sich vor allem auf mündliche Überlieferung stützende Tradierung von Literatur und Liedgut vorbei. Einige deutschsprachige Liederhandschriften sowie Liederbücher aus dem Spätmittelalter und der beginnenden Neuzeit sind heute bekannt. Zu den wichtigsten Sammlungen zählt schon aufgrund seines Umfangs das Lochamer Liederbuch aus der Zeit um 1460.

2007/8 legte der Musiker und Musikwissenschaftler Marc Lewon das Liederbuch gleich in zweifacher Ausfertigung vor: 26 der insgesamt rund 50 Stücke des Lochamer Liederbuchs spielte Lewon mit seinem Ensemble Dulce Melos und dem Bariton Martin Hummel ein (Naxos). Im Verlag der Spielleute erschien zudem eine zweiteilige Printedition über das Liederbuch. 

Die Sache ist die: Gut erhaltene Liederbücher, die auch noch mit ausführlichen Melodien aufwarten (wenn auch nicht mit Takten oder exakten Tonhöhen, das war im Mittelalter nicht üblich), sind ein Leckerbissen zunächst für Forscher. Es gibt sie denn auch, die wissenschaftlichen Abhandlungen zum Lochamer Liederbuch. Der naturgemäß praxisorientierte moderne Musiker aber braucht andere Türen, um sich ein solches historisches Material zu erschließen. Unabhängig davon, ob es ihm um freie Interpretationen oder möglichst authentische Aufführungen geht. Eine solche Tür ist die zweibändige Edition von Marc Lewon. Insgesamt 20 ein- und mehrstimmige Lieder hat Lewon für diese Ausgabe übertragen und aufbereitet. Die musikalische Aufführbarkeit der Stücke ist das Ziel der Übung. Akribisch überträgt Lewon die Noten und entschied sich für einen moderne Takt. Dass allein damit auch seine Arbeit schon eine gewisse Interpretation ist, macht der Autor eingangs gleich deutlich. Textmelodien und Instrumentalanteile bereitet Lewon gewissenhaft auf und geizt auch nicht mit ausführlichen Kommentaren und Hinweisen zur Spielpraxis. …

(siehe http://chronico.de/besprechen/musik/0000511/)

Zusätzliche Informationen

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