Beschreibung
Die Maultrommel ist eines der ältesten Musikinstrumente der Welt und völlig einzigartig. Über den ganzen Globus verbreitet wird sie in verschiedensten Stilen gespielt. Es ist ein rhythmisches Bordun- und Obertoninstrument, welches angeschlagen und gleichzeitig mit und ohne Luft bespielt wird. Als Resonanzkörper dient der Mund- und Rachenraum. Auf einer Maultrommel können mehr als dreißig verschiedene Obertöne klar hörbar gemacht werden. Die feinen Melodien sind im europäischen Raum seit dem Mittelalter fester Bestandteil in der Bordun- und Volksmusik.
Der Klang der Maultrommel ist ungewöhnlich farbenreich, meditativ, schamanisch, rhythmisch mitreißend und beeindruckend.
In Zusammenarbeit mit der Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien, entwickelte Wolf Janscha ein Notationssystem für Maultrommel. Es hat das westliche Notationssystem als Grundlage. Zusätzlich weist es jedoch eine spezielle Tabulatur auf, die die unterschiedlichen Spieltechniken transparent darstellt. Mithilfe dieses Systems und der Analyse der Spieltechniken entsteht das weltweit erste umfassende Lehrwerk für Maultrommel.
Alle Inhalte werden so verständlich erklärt, dass der Spieler leicht die Spieltechniken erlernen und meistern kann. Die ausführlichen Erläuterungen, Grafiken und Hörbeispiele tragen zusätzlich zum Verständnis bei. Besonderer Wert wurde auf die Unabhängigkeit von Stilen gelegt, um ein spieltechnisches Vermögen zu entwickeln, welches nach Wunsch in jedem Stil angewendet werden kann bzw. beim Entwickeln des eigenen Spielstils hilft.
Auf Grund des enormen Umfangs und der Komplexität der verschiedenen Spieltechniken der Maultrommel wird sich das Lehrwerk über mehrere Bände erstrecken.
Maultrommel spielen
Eine systematische Anleitung zum Selbststudium
Der erste Band ist der ideale Einstieg für Anfänger ohne Vorkenntnisse des Maultrommelspiels und ohne Notenkenntnisse. Das Lehrbuch soll es dem Spieler möglich machen, in den wichtigsten Taktarten zu improvisieren und rhythmisch und klanglich zu variieren.
Aus dem Inhalt:
– Überblick über das Instrument und dessen Geschichte.
– Grundlagen des Spiels mit einer Maultrommel: Haltung, Ansatz, Anschlags- und Vorbereitungsbewegung.
– Leicht verständliche Erläuterung des Notationssystems und der Musiktheorie von Anfang an: Tempo, Metrum, grundlegende binäre und ternäre Notenwerte, Taktarten, Permutationen und deren praktische Umsetzung auf die Maultrommel.
- Zahlreiche Übungen zur progressiven Entwicklung von Anschlag, Atmung, Koordination der einzelnen Bewegungen, Obertonhören mittels Vokalstellungen, Betonungen und Verschlusstechniken.
– Hintergründe zum Instrument, Tipps zum Maultrommelkauf, hilfreiche Körper- und Mentalübungen.
– Kreative Techniken zur eigenen Gestaltung von grooves.
– Zahlreiche Hörbeispiele zu den wichtigsten Übungen auf CD.
Für den Spieler mit Vorkenntnissen ist das Werk ein wertvolles Trainingsbuch, um die Spieltechnik zu verfeinern und neue Blickwinkel auf das Maultrommelspiel zu erhalten. Für Lehrer ist es als Begleitmaterial zum Unterricht besonders hilfreich.
Die dem ersten Band beiliegende Audio-CD enthält die wichtigsten Übungen zum Anhören und Mitspielen. Maultrommel und Rhythmus sind dabei in Stereo-Kanaltrennung jeweils so angeordnet, dass sie getrennt oder zusammen anhörbar sind.
ISBN: 978-3-927240-93-3
Format: DIN A4
Seitenzahl: 144 Seiten mit CD
Einband: Broschur mit Fadenheftung
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Rezension von Albin Paulus
Es ist erstaunlich, dass erst jetzt eine ernsthafte und grundlegende Methode für die Maultrommel erschienen ist, selbst die eifrige Lehrwerkproduktion für die europäische Kunstmusik seit der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert, die durchaus auch exotische Instrumente erfasste, ging fast spurlos an diesem Instrument vorüber. Dabei hatte die Maultrommel als Virtuoseninstrument immer wieder Aufmerksamkeit erregt, in Europa besonders im späten 18. und 19. Jahrhundert, sogar in der komponierten Musik, man denke z.B. an die Maultrommelkonzerte Johann Georg Albrechtsbergers oder an die Central Park Sinfony von Charles Yves. Und auch lokale Traditionen wie das ausgesprochen ausgefeilte Maultrommelspiel in Jakutien (Sibirien) genießen immer mehr weltweite Bekanntheit. Auch wurde viel über die Maultrommel geschrieben: Ihre Wirkung auf der Bühne, in der Heilkunst, zur Verwendung im Brauchtum usw. Es gab zudem durchaus vielversprechende Ansätze für eine systematische Erfassung der Spieltechnik, zum Beispiel von Heinrich Scheibler Anfang des 19. Jahrhunderts. Auch spätere durchaus ernstzunehmende kleinere Lehrbücher aus Deutschland, Russland und anderen Ländern erfüllten zwar ihren Zweck innerhalb der Musikrichtung oder des Kulturkreises, für den sie bestimmt waren. Aber ein umfassendes Werk, dass die Spieltechniken und musikalischen Möglichkeiten der Maultrommel von der Basis her unabhängig von Musikkulturen erklärt, hatte bisher gefehlt. Doch nun ist es da, und was für ein Buch!
Schon im Vorwort wird erwähnt, dass es wegen der gewünschten Unabhängigkeit von Traditionen keine Lieder und Stücke in dem Lehrwerk gibt, dafür zahlreiche Übungen (alle mit Hörbeispiel auf der mitgelieferten CD). Beim Erarbeiten wird bald klar warum: Wolf Janscha lässt kein Detail außer Acht, er überlässt nichts ungeklärt oder dem Zufall, alle notwendigen Techniken zum Spiel der Maultrommel werden an der Basis schrittweise aufgebaut und können so zusammengesetzt und später für jede Richtung verwendet werden. Sympathisch dabei ist, dass Wolf Janscha trotzdem jede nur mögliche Freiheit befürwortet und von Anfang an ermutigt zu improvisieren: „Lass die Maultrommel von selbst spielen und höre ihr aufmerksam zu!“.
Grundsätzlich ist es ein riesengroßes Unterfangen, die Maultrommel systematisch zu erfassen, zu erklären und pädagogisch näher zu bringen. Denn kein Instrument außer der menschlichen Stimme bietet vermutlich so viele unterschiedliche veränderbare Parameter, zumal sie akustisch betrachtet nur das halbe Instrument darstellt. Erst durch die Ankopplung an den Mund-, Nasen- und Rachenraum bildet sich das komplette Musikinstrument, und hier ist unendlich viel möglich! Neben naheliegenden Parametern wie z.B. der Schlagtechnik ist die Atmung für Rhythmus und Tongebung entscheidend, ebenso die zahlreichen beweglichen Teile in unserer Mundhöhle, die unterschiedliche Klangfarben, Obertöne und Register ermöglichen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum bisher niemand gewagt hat, ein grundlegendes Lehrwerk zu schreiben, das für Alle verständlich ist. Wolf Janscha ist dies jedoch bestens gelungen.
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